Offenheit und Austausch – 1. Bundesbericht zur internationalen Kooperation

Weltweite Zusammenarbeit und Vernetzung stärken den Wissenschaftsstandort Deutschland. Dies geht aus dem "Bericht zur internationalen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung 2014-2016" hervor, der unter der Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erstellt und heute vom Bundeskabinett beschlossen wurde. Allein 2015 stellte das BMBF mehr als 800 Millionen Euro für internationale Kooperationen zur Verfügung.

Titelseite des Berichts © BMBF

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"In Zeiten, in denen wir den "Brexit" und andere isolierende Tendenzen erleben, setzen wir ganz klar auf die Zusammenarbeit mit unseren Partnern in Europa und der Welt. Das ist die Voraussetzung für bahnbrechende Spitzenforschung und Innovation in Deutschland", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.

Der Bericht zeigt die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit für Deutschland. Mehr als 85.000 ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschten im Jahr 2014 an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Umgekehrt sammeln auch immer mehr Deutsche wertvolle Auslandserfahrung - im selben Jahr arbeiteten rund 43.000 deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Ausland.

Der Aufbau und Betrieb großer Forschungsinfrastrukturen sowie Deutschlands Beteiligung an internationalen Großgeräten der Grundlagenforschung sind zentrale Instrumente der Bundesregierung, um Forschungsexzellenz durch weltweite Kooperation zu stärken. Auch im Bereich der Berufsbildung ist Deutschland ein gefragter Partner, der derzeit 17 Länder innerhalb und außerhalb Europas beim Auf- und Ausbau von Berufsbildungssystemen berät.

Einen besonderen Schwerpunkt legt der Bericht auf die Zusammenarbeit in Europa. Denn für den europäischen Zusammenhalt sind Bildung und Forschung essentiell, es sind die Politikbereiche in denen ein gemeinsames Europa tatsächlich gelebt wird, wo es seinen Zusammenhalt und damit seine Stärke findet.

So ist Deutschland einer der aktivsten Akteure bei Initiativen grenzüberschreitender europäischer Kooperation. In neun der zehn Initiativen der Gemeinsamen Programmplanung, bei denen die EU-Mitgliedstaaten partnerschaftlich Themen wie Urbanisierung, demographische Entwicklung oder Alzheimer und andere neurodegenerative Krankheiten erforschen, sind deutsche Forscherinnen und Forscher involviert. Außerdem beteiligt sich Deutschland an mehreren langfristig angelegten europäischen Förderprogrammen (nach Artikel 185 des Vertrags über die Arbeitsweise der EU). Ein Beispiel ist die Partnerschaft für Forschung und Innovation im Mittelmeerraum, um die Wasser- und Lebensmittelversorgung in dieser Region effizienter, kostengünstiger und nachhaltiger zu gestalten.

Mit Erasmus +, dem EU- Austauschprogramm für Studierende, Schüler, Auszubildende und Lehrende, absolvierten im Hochschuljahr 2014/2015 mehr als 38.000 Studierende aus Deutschland einen Auslandsaufenthalt. Zudem arbeiten deutsche Forschende in "Horizont 2020", dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, mit Partnern aus 123 Ländern weltweit zusammen.

Die Bilanz der internationalen Aktivitäten der Bundesregierung in Bildung, Wissenschaft und Forschung in den vergangenen Jahren ist positiv: Durch die Zusammenarbeit mit Partnern in Europa und der ganzen Welt hat Deutschland seine internationale Wettbewerbsposition weiter gestärkt. Deutschland wird auch in Zukunft darauf setzen im internationalen Austausch an den globalen Herausforderungen unserer Zeit zu arbeiten.

Weitere Informationen: BMBF